Die dunkle Seite der Macht oder keine Angst vor Nicht-Vollautomaten
Bist Du einer von denen, die schon einen Vollautomaten ihr Eigen nannten? Und Du suchst eigentlich genau das Gleiche bzgl. Platz, Aussehen und Bedienung, aber einfach nur mit besserem Espressogeschmack? Dann solltest Du hier weiterlesen. Oder wie es in der Werbung heissen würde: „Get to the next level“
Willst Du Dir das wirklich antun?
Ohne Fleiss keinen Preis. Vollautomaten sind nicht schlecht. Wer aber noch besseren Espressogeschmack haben will, kommt an einer Siebträgermaschine nicht vorbei. Die Ehrfurcht und Hemmschwelle bei vielen aber erstaunlicherweise groß. Vollkommen unbegründet, wie ich nachher zeigen werde. Aber einen Schritt nach dem Anderen. Zunächst einmal: wie komme ich überhaupt darauf?
Hattest Du ähnliche Erfahrungen?
Seit ich 20 Jahre alt war, trank ich gerne Espresso. Ich probierte über die Jahre alle möglichen Maschinen aus, angefangen von kleinen Plastik-Krups-Espressosiebträgern bis hin zur damaligen „Krönung“, einem Jura Vollautomaten. Richtig glücklich war ich damit aber nie. Der Espresso schmeckte nie so gut wie in Italien, Spanien oder Frankreich an jeder Bar. Meist war er nicht einmal heiß genug. Und Milchgetränke schmeckten auch eher nur nach Kompromiss.
Das war bei mir die Wende
Dann hatte ich irgendwann die Nase voll, informierte mich in englischen Kaffeeforen und schaffte mir nach langer Recherche eine „echte“ Siebträgermaschine an. Das war damals eine Rancilio Silvia. Diese benutze ich einige Jahre und stieg dann später nur wegen des höheren Komforts auf eine Dualboilermaschine auf (Izzo Alex Duetto II).
Ein Virus greift um sich
Seit einigen Jahren benutze ich also nur noch Siebträgermaschinen für die Zubereitung von Espresso und Milchgetränken. Das sprach sich im Bekanntenkreis schnell rum. Spätestens nachdem man bei mir einen Espresso oder Cappuccino getrunken hat, kam dann der Wunsch auf, sich auch eine Siebträgermaschine anzuschaffen.
Dann kommen natürlich die typischen Fragen eines Einsteigers: Welche Maschine kann ich empfehlen, welche Mühle, welches Zubehör etc.
Im Laufe der zahlreichen Gespräche wurde mir dann bewusst, dass die Herangehensweise eines Einsteigers immer anders ist, als die Art und Weise wie ein „Espresso-Profi“ (bin ich gar nicht, eher ein Hobbyist/Enthusiast) an diese Fragestellung herangehen würde.
Vorgehensweise beim Kauf
Der „Profi“ wird sagen: Für den Espressogeschmack ist das Wichtigste immer zuerst die Bohne, das Zweitwichtigste ist die Mühle und dann erst spielt die Espressomaschine eine Rolle.
Das stimmt auch. Aber Einsteiger finden diese Herangehensweise weniger attraktiv. Denn Hauptaugenmerk ist immer wieder zu 95% die Espressomaschine und deren Aussehen. Die restlichen 4% wird dann „notgedrungen“ in irgendeine Mühle gesteckt und Bohnen, ach ja, die nimmt man dann beim Kauf der Maschine einfach beim Händler erst mal mit. Wird schon etwas Gutes sein und zur Not gibt es im Kaufhaus um die Ecke ja auch noch Bohnen zum Nachkaufen. Das sind dann die noch fehlenden 1%.
Enttäuschung der Ex-Vollautomaten Benutzer
Man sieht also hier eine sehr unterschiedliche Herangehensweise. Wenn man dann um Rat gefragt wird, steckt man in der Zwickmühle mit seinem gutgemeinten Ratschlag „Bohnen -> Mühle -> Maschine“, denn das klingt alles andere als „sexy“ und vom Aufwand, eine Entscheidung fällen zu können auch für den Bekannten sehr kompliziert, langwierig und so gar nicht nach „Vollautomat“.
Da kommt verständlicherweise dann erst einmal Enttäuschung auf und eine eher ablehnende Haltung: „So kompliziert wollte ich das gar nicht“, „ich will nur morgens schnell einen guten Espresso/Capuccino trinken“, „ich will da nicht ewig saubermachen und putzen“ oder „das dauert alles viel zu lange“ u.s.w., sind die Antworten, die man dann hört.
Das Licht am Ende des Tunnels
Ich kann alle Espressoeinsteiger an diesem Punkt beruhigen. Die Kombination externe Mühle plus Siebträger geht im Prinzip morgens genauso schnell (je nach Mühle/Maschine sogar schneller) als mit dem Vollautomaten.
Es ist nach dem Espressobezug bis auf den eigentlichen Siebträger (=“der Griff“) nicht „mehr“ sauber zu machen als bei einem Vollautomaten und was die regelmäßige Wartung/Pflege angeht, ist eine externe Mühle und eine Siebträgermaschine pflegeleichter als ein Vollautomat. Selbst das Entkalken kann man je nach Maschine relativ einfach selber machen oder gibt es einfach zu einem Servicepartner wie bei einem Vollautomaten auch.
Das heißt nicht, dass Vollautomaten keine Daseinsberechtigung haben. Aber man muss auch einmal mit dem Mythos aufräumen, „manuell“ sei langsamer oder komplizierter. Es ist aber mehr, als nur einen einzigen Knopf zu drücken.
Wer also nach der Lösung sucht: „You push the button, we do the rest„, sollte bei Vollautomaten bleiben.
Die Prioritäten bei der Zielgruppen für Vollautomaten sind einfach andere. Es sind zwei verschiedene Philosophien, die zu (leider) unterschiedlichen Ergebnissen beim Espressogeschmack führen. Den einen ist der Geschmack eines VA gut genug und der Komfort/die Abmessungen wichtiger, die anderen wollen einfach mehr Geschmack bei marginal höherem Aufwand . Man sagt „der Kunde ist König“. So halten wir es auch. Jeder muss das selber für sich entscheiden, wie er am glücklichsten wird.
Da es bei Mahlgrad.de mehrheitlich um Siebträgermaschinen geht, konzentrieren wir uns bei dieser Kaufentscheidungshilfe aber auf diese Art der Maschinen.
Woran die meisten denken
Ein Espressomaschinen-Händler nannte mir einmal die Fragen, die von den neuen Kunden am Anfang eines Kaufgesprächs am häufigsten gestellt werden. In der Reihenfolge:
Erst im weiteren Gespräch kommen dann andere Fragen auf, die aber aus Kundensicht anfänglich gar nicht so wichtig waren.
Die oben genannten Kriterien sind wichtig, aber sie leiten oft in die falsche Richtung, wenn sie nicht durch weitere Fragen und die Antworten darauf konkretisiert werden.
Welche Fragen sollten immer zuerst geklärt werden?
Zwei extrem wichtige Fragen sind bspw.:
Die Antworten auf diese beiden Fragen sind der Schlüssel, um einen Fehlkauf zu vermeiden. Denn Ziel muss es sein, dass die Neuanschaffung im Alltag genau das gut macht, wofür sie auch gekauft wurde. Sonst landet sie eher früher als später im Keller oder bei ebay.
Erst danach macht es Sinn über Preis, Abmessungen, Aussehen, Komfort, Material, Langlebigkeit, Wartung und vieles mehr zu sprechen. Im Forum von Mahlgrad.de kannst Du all diese Fragen stellen. Wir helfen gerne allen Einsteigern, bei der Wahl der richtigen Maschinen, Mühlen und Zubehör. Wir waren alle einmal Einsteiger
Es gibt sehr viel Auswahl. Also einfach loslegen. Bombardiert uns mit Fragen im Forum. Hier hilft jeder jedem gerne!
P.S.: Bitte bei der Budgetplanung ausreichend Spielraum für die Mühle einplanen! Ich weiß, daß Mühlen nicht so „aufregend“ wie Espressomaschinen sind. Aber sie sind trotzdem extrem wichtig, wenn man wirklich sehr guten Espresso geniessen will!
Bist Du einer von denen, die schon einen Vollautomaten ihr Eigen nannten? Und Du suchst eigentlich genau das Gleiche bzgl. Platz, Aussehen und Bedienung, aber einfach nur mit besserem Espressogeschmack? Dann solltest Du hier weiterlesen. Oder wie es in der Werbung heissen würde: „Get to the next level“
Willst Du Dir das wirklich antun?
Ohne Fleiss keinen Preis. Vollautomaten sind nicht schlecht. Wer aber noch besseren Espressogeschmack haben will, kommt an einer Siebträgermaschine nicht vorbei. Die Ehrfurcht und Hemmschwelle bei vielen aber erstaunlicherweise groß. Vollkommen unbegründet, wie ich nachher zeigen werde. Aber einen Schritt nach dem Anderen. Zunächst einmal: wie komme ich überhaupt darauf?
Hattest Du ähnliche Erfahrungen?
Seit ich 20 Jahre alt war, trank ich gerne Espresso. Ich probierte über die Jahre alle möglichen Maschinen aus, angefangen von kleinen Plastik-Krups-Espressosiebträgern bis hin zur damaligen „Krönung“, einem Jura Vollautomaten. Richtig glücklich war ich damit aber nie. Der Espresso schmeckte nie so gut wie in Italien, Spanien oder Frankreich an jeder Bar. Meist war er nicht einmal heiß genug. Und Milchgetränke schmeckten auch eher nur nach Kompromiss.
Das war bei mir die Wende
Dann hatte ich irgendwann die Nase voll, informierte mich in englischen Kaffeeforen und schaffte mir nach langer Recherche eine „echte“ Siebträgermaschine an. Das war damals eine Rancilio Silvia. Diese benutze ich einige Jahre und stieg dann später nur wegen des höheren Komforts auf eine Dualboilermaschine auf (Izzo Alex Duetto II).
Ein Virus greift um sich
Seit einigen Jahren benutze ich also nur noch Siebträgermaschinen für die Zubereitung von Espresso und Milchgetränken. Das sprach sich im Bekanntenkreis schnell rum. Spätestens nachdem man bei mir einen Espresso oder Cappuccino getrunken hat, kam dann der Wunsch auf, sich auch eine Siebträgermaschine anzuschaffen.
Dann kommen natürlich die typischen Fragen eines Einsteigers: Welche Maschine kann ich empfehlen, welche Mühle, welches Zubehör etc.
Im Laufe der zahlreichen Gespräche wurde mir dann bewusst, dass die Herangehensweise eines Einsteigers immer anders ist, als die Art und Weise wie ein „Espresso-Profi“ (bin ich gar nicht, eher ein Hobbyist/Enthusiast) an diese Fragestellung herangehen würde.
Vorgehensweise beim Kauf
Der „Profi“ wird sagen: Für den Espressogeschmack ist das Wichtigste immer zuerst die Bohne, das Zweitwichtigste ist die Mühle und dann erst spielt die Espressomaschine eine Rolle.
Das stimmt auch. Aber Einsteiger finden diese Herangehensweise weniger attraktiv. Denn Hauptaugenmerk ist immer wieder zu 95% die Espressomaschine und deren Aussehen. Die restlichen 4% wird dann „notgedrungen“ in irgendeine Mühle gesteckt und Bohnen, ach ja, die nimmt man dann beim Kauf der Maschine einfach beim Händler erst mal mit. Wird schon etwas Gutes sein und zur Not gibt es im Kaufhaus um die Ecke ja auch noch Bohnen zum Nachkaufen. Das sind dann die noch fehlenden 1%.
Enttäuschung der Ex-Vollautomaten Benutzer
Man sieht also hier eine sehr unterschiedliche Herangehensweise. Wenn man dann um Rat gefragt wird, steckt man in der Zwickmühle mit seinem gutgemeinten Ratschlag „Bohnen -> Mühle -> Maschine“, denn das klingt alles andere als „sexy“ und vom Aufwand, eine Entscheidung fällen zu können auch für den Bekannten sehr kompliziert, langwierig und so gar nicht nach „Vollautomat“.
Da kommt verständlicherweise dann erst einmal Enttäuschung auf und eine eher ablehnende Haltung: „So kompliziert wollte ich das gar nicht“, „ich will nur morgens schnell einen guten Espresso/Capuccino trinken“, „ich will da nicht ewig saubermachen und putzen“ oder „das dauert alles viel zu lange“ u.s.w., sind die Antworten, die man dann hört.
Das Licht am Ende des Tunnels
Ich kann alle Espressoeinsteiger an diesem Punkt beruhigen. Die Kombination externe Mühle plus Siebträger geht im Prinzip morgens genauso schnell (je nach Mühle/Maschine sogar schneller) als mit dem Vollautomaten.
Es ist nach dem Espressobezug bis auf den eigentlichen Siebträger (=“der Griff“) nicht „mehr“ sauber zu machen als bei einem Vollautomaten und was die regelmäßige Wartung/Pflege angeht, ist eine externe Mühle und eine Siebträgermaschine pflegeleichter als ein Vollautomat. Selbst das Entkalken kann man je nach Maschine relativ einfach selber machen oder gibt es einfach zu einem Servicepartner wie bei einem Vollautomaten auch.
Das heißt nicht, dass Vollautomaten keine Daseinsberechtigung haben. Aber man muss auch einmal mit dem Mythos aufräumen, „manuell“ sei langsamer oder komplizierter. Es ist aber mehr, als nur einen einzigen Knopf zu drücken.
Wer also nach der Lösung sucht: „You push the button, we do the rest„, sollte bei Vollautomaten bleiben.
Die Prioritäten bei der Zielgruppen für Vollautomaten sind einfach andere. Es sind zwei verschiedene Philosophien, die zu (leider) unterschiedlichen Ergebnissen beim Espressogeschmack führen. Den einen ist der Geschmack eines VA gut genug und der Komfort/die Abmessungen wichtiger, die anderen wollen einfach mehr Geschmack bei marginal höherem Aufwand . Man sagt „der Kunde ist König“. So halten wir es auch. Jeder muss das selber für sich entscheiden, wie er am glücklichsten wird.
Da es bei Mahlgrad.de mehrheitlich um Siebträgermaschinen geht, konzentrieren wir uns bei dieser Kaufentscheidungshilfe aber auf diese Art der Maschinen.
Woran die meisten denken
Ein Espressomaschinen-Händler nannte mir einmal die Fragen, die von den neuen Kunden am Anfang eines Kaufgesprächs am häufigsten gestellt werden. In der Reihenfolge:
- Preis
- Abmessungen
- Material/ Aussehen
- Pflegeaufwand/Wartung
Erst im weiteren Gespräch kommen dann andere Fragen auf, die aber aus Kundensicht anfänglich gar nicht so wichtig waren.
Die oben genannten Kriterien sind wichtig, aber sie leiten oft in die falsche Richtung, wenn sie nicht durch weitere Fragen und die Antworten darauf konkretisiert werden.
Welche Fragen sollten immer zuerst geklärt werden?
Zwei extrem wichtige Fragen sind bspw.:
- Wieviele Milchgetränke man vorhat, pro Tag zu trinken. Wieviele Espressi?
- Hat man häufig Gäste/grosse Familie und muss deswegen in sehr kurzer Abfolge viele Milchgetränke und/oder Espressi zubereiten?
Die Antworten auf diese beiden Fragen sind der Schlüssel, um einen Fehlkauf zu vermeiden. Denn Ziel muss es sein, dass die Neuanschaffung im Alltag genau das gut macht, wofür sie auch gekauft wurde. Sonst landet sie eher früher als später im Keller oder bei ebay.
Erst danach macht es Sinn über Preis, Abmessungen, Aussehen, Komfort, Material, Langlebigkeit, Wartung und vieles mehr zu sprechen. Im Forum von Mahlgrad.de kannst Du all diese Fragen stellen. Wir helfen gerne allen Einsteigern, bei der Wahl der richtigen Maschinen, Mühlen und Zubehör. Wir waren alle einmal Einsteiger
Es gibt sehr viel Auswahl. Also einfach loslegen. Bombardiert uns mit Fragen im Forum. Hier hilft jeder jedem gerne!
P.S.: Bitte bei der Budgetplanung ausreichend Spielraum für die Mühle einplanen! Ich weiß, daß Mühlen nicht so „aufregend“ wie Espressomaschinen sind. Aber sie sind trotzdem extrem wichtig, wenn man wirklich sehr guten Espresso geniessen will!